1. Januar

Schutzgebiet Monteverde / Pazifikküste bei Hermosa

Michael: Da wir heute noch fahren müssen, stehen wir früh auf, um noch Zeit für einen halben Tag im Monteverde Nationalpark zu haben. Das Wetter ist sehr gut. Ich habe keine Ahnung, wie diese schnellen Wetterumschwünge funktionieren. Im Park laufen wir einige schöne Rundwege. Wir kommen an der Wetterscheide vorbei, dort ist es extrem windig, sehen viele Vögel und Schmetterlinge, eine Frosch und einen Tausendfüßler. Nur mit den Affen will es nicht so recht klappen. Die Wege sind besser ausgebaut als im Santa Elena Reserva, daher ist das Laufen viel angenehmer. Hier im Park überwinden wir auch unsere erste Hängebrücke hoch in den Baumwipfeln. Diese Brücke ist zwar sicherlich nicht so lang, wie in den Freizeitparks, wackelt aber bestimmt mindestens genauso gut. Nach dem Besuch eines kleinen Wasserfalls sind die vier Stunden auch schon um und wir verlassen Monteverde Reserva.

Wir holen unsere Koffer im Hotel und machen uns auf an den Strand. Davor müssen wir aber wieder die Schotterpiste zur Panamericana überwinden. Langsam bekomme ich Übung und weiß, welche Schlaglöcher man einfach überrollen kann und welche man tunlichst ausfahren sollte. Auf der Panamericana wechseln wir und Steffi fährt die restliche Strecke. Bis Liberia ist es sehr einfach, trotzdem hätten wir dort beinahe die Abzweigung verpasst. Auf einer guten Strasse sind die Entfernungen in Costa Rica wirklich nicht lang. Auf der Hauptkreuzung von Liberia sehen wir an jeder Ecke ein anderes Fastfood-Restaurant. Dies könnte eine Gelegenheit werden auch einmal McDonalds zu probieren. Auf dem Weg zum Strand, oder besser zu den Stränden, fahren wir am Flughafen von Liberia vorbei. Hierher werden jede Menge Amerikaner geflogen, die dann Badeurlaub in Costa Rica machen oder eine Hochzeit in den Tropen feiern.

Das Hotel in Playa Hermosa finden wir schnell. Es ist schön an den Hang gebaut, so dass wir den Strand mit seinem schwarzen Sand überblicken können. Da es Sonntag ist, ist der Strand voll mit Ticos, die feiern. Wir machen noch einen Spaziergang am Strand entlang, beobachten dabei eine amerikanische Hochzeit, die Ticos beim Feiern und Fussball spielen (am ersten Tag schon ist mir aufgefallen, dass die Ticos begeistert Fussball spielen, bei jeder Gelegenheit und auf jedem Untergrund). Leider haben wir uns in der Zeit verschätzt und müssen im Dunkeln zurücklaufen. Obwohl ich mich zu keinem Zeitpunkt bedroht fühle, ist es doch unangenehm, da einige einsame Wege völlig im Dunkeln liegen. Das Restaurant im Hotel hat einen guten Ruf, also probieren wir es aus: Pulposalat und Lachstatar mit Avocado, dann Huhn auf marokkanische Art und Tunfischsteak. Alles sehr gut, wenn auch nicht herausragend. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Hotels sind wir hier kaum von Europäern, sondern vielmehr von Amerikanern umgeben. Allerdings dachte ich bisher, kein Amerikaner würde sein Steak well done bestellen, an unserem Nachbartisch saß einer.

Den Abend lassen worauf dem Balkon ausklingen und planen für morgen einen Ausflug in den Santa Rosa Nationalpark und nachmittags Schnorcheln am Strand.

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