31. Dezember

Schutzgebiet Monteverde

Michael: Nach dem Frühstück wollen wir das Santa Elena Reserva besuchen. Im Gegensatz zum privaten Monteverde Nationalpark soll dieser staatliche Park nicht so überlaufen sein. Dummerweise fragen wir im Hotel nicht nach dem Weg, da der Park eigentlich recht einfach zu finden sein müsste. Wir fahren prompt vorbei und müssen umdrehen. Nachdem wir dann ein junges Mädchen nach dem Weg gefragt haben, klappt es auch mit der Anfahrt. Wir kommen auch am Selvatura Freizeitpark vorbei. Dort ist von Canopy, man rutscht in einem Klettergurt an einem Stahlseil zwischen den Bäumen entlang, über Hängebrücken in den Baumkronen bis zum Schmetterlingsgarten oder Kolibrihaus alles Mögliche geboten. Ich weiß nicht ob mir ein Actionpark mitten in der schönen Natur wirklich gefällt. Die ganze Zeit sorgt ein leichter Nieselregen für einen rutschigen, schlammigen Weg, der zum Santa Elena Reserva sowieso nicht im besten Zustand ist. Ich frage mich, wie der Rückweg wird.

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Inzwischen gibt es immer mal wieder heftige Schauer. Am Eingang der Santa Elena Reserva werden wir in ausgezeichnetem Deutsch begrüßt und machen uns ohne Führung auf den Weg die verschiedenen Pfade zu erkunden. Irgendwie spannend bei Regen durch den Regenwald zu wandern. Leider sehen wir nicht sehr viele Tiere, es bleibt bei einem Tausendfüßler und einem Nasenbär und die Aussicht auf den Vulkan Arenal klappt auch nicht. Nicht sehr geschickt ist es vermutlich von der Parkverwaltung, die Wege auf den ersten Metern zu betonieren, dann zu schottern, anschließend mit Steinplatten, dann mit Holzplatten auszulegen und am Ende im Matsch enden zu lassen. Uns kam mehr als ein Besucher mit gänzlich ungeeignetem Schuhwerk entgegen.

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Auf dem Rückweg lassen wir den Selvatura Freizeitpark links liegen. Bei den heftigen Regenschauern machen auch die hängenden Brücken keinen Spass. Nach einem kleinen Mittagessen im Hotel fahren wir in Richtung Monterverde Park. Der Besuch des Parks ist erst für morgen geplant, aber auf dem Weg dahin besuchen wir eine Käserei (der Käse aus Monteverde ist berühmt) und eine Station zur Kolibrifütterung.

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Gegend abend wollen wir einen Pizza essen. Wie ich das öfter mache, sehe ich das Restaurant und begeben mich sofort hinein. Leider stellt sich dann erst beim Anblick der Speisekarte heraus, dass wir die Tapasbar erwischt haben, die im gleichen Gebäude untergebracht ist. Auch gut, es gibt zwar nicht viele Hauptgerichte auf der Karte, aber Lammkotelett und Rindersteak hört sich ebenfalls gut an. Die Bedienung ist lustig, er hat ein ziemlich umständliches Gehabe und verausgabt sich am Nachbartisch völlig beim Öffnen der Weinflasche. Weniger lustig ist, dass er mit drei besetzten Tischen schon total überfordert ist und wir nur mit Hilfe der Chefin an die Rechnung kommen.

Für 24 Uhr haben wir uns eine Flasche Wein gekauft. Draußen sitzen ist wegen des starken Windes aber leider nicht sehr angenehm. Ich verschlafe fast den Jahreswechsel.

Steffi: Silvester in Costa Rica habe ich mir gediegen mit einem Gläschen Sekt auf der Veranda einer hübschen Lodge, vielleicht wie unsere „Perdido el cielo“ vom zweitem Tag, schaukelnd im Hängesessel bei angenehmen Tropentemperaturen vorgestellt. In Santa Elena klappt das dann nicht ganz so. Wir hatten schon befürchtet dass die Restaurants völlig ausgebucht sind, aber zumindest rund um unser Hotel tut sich da nicht so viel – vielleicht sind wir auch einfach zu früh dran. In der Tapasbar in die wir statt der geplanten Pizzeria hineingestolpert sind, deutet nichts auf den Jahreswechsel hin. Auf dem Rückweg zum Hotel scheint dann in einigen Restaurants doch langsam mehr los zu sein. Im Hotel selbst ist jedoch tote Hose. Vereinzelt hört man die ersten Böller. Unser Zimmer hat keinen einladenden Balkon, draussen wäre es jetzt ohnehin zu kalt – viel zu windig. Also machen wir es uns so gut es geht einfach auf dem Zimmer gemütlich – Dinner for one im Gepäck! Einige von uns übermannt die Müdigkeit und auch die heute nachmittag gekaufte Flasche Wein (Sekt war nicht aufzutreiben) bleibt unberührt stehen während draussen das Feuerwerk beginnt. Der Start in ein entspanntes neues Jahr. Feliz Año Nuevo!

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