3. Januar

Vulkan Rincón de la Vieja

Michael: Nachdem es gestern mit dem Schnorcheln nicht geklappt hat, packen wir heute die Badesachen ein und fahren nach dem Frühstück zum Playa Ocotal. Dieser Strand soll zum Schorcheln besser geeignet sein als Playa Hermosa. Nach dem ich mit dem Parkwächter einen Preis ausgehandelt habe, die Verhandlung besteht darin, dass er etwas von 1000 Colones murmelt und ich nicke, finden wir einen kleinen und ruhigen Strand vor. Das Wetter ist gut, der Himmel leicht bewölkt und der Test der Wassertemperatur verläuft zufriedenstellend. Ich wage mich als nächstes nur mit der Brille hinaus. Im seichten, aber klaren Wasser entdeckte ich noch einen ersten einzelnen Fisch, kurz bevor mein rechte Arm zu Brennen anfängt. Etwas erschrocken untersuchen wir meinen Arm am Strand und können zusehen, wie sich rote Quaddeln bilden. Offensichtlich hatte ich eine Begegnung mit einer Qualle. Für mich war der Schwimmausflug damit leider gelaufen.

Steffi: Aus dem Schnorcheln wird für mich heute leider auch wieder nichts. Nachdem ich zunächst den Pazifik in einen kurzen Badeausflug ohne Schnorchelausrüstung teste, glaubt Michael er müsse der einzigen Qualle weit und breit begegnen (war ja klar, nachdem wir bisher keine Seidenspinnerraupen finden konnten). Nach Schnorcheln ist mir jetzt dann auch nicht mehr so richtig, auch wenn wir einen Mann beobachten, der sich mindestens eine halbe Stunde lang seelenruhig hier im Wasser rumtreibt. Stattdessen lässt es sich aber auch ganz relaxt am Strand sitzen und den Vögeln und vorbeisausenden Hunden zuschauen.

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Michael: Gegen 12 Uhr holen wir im Hotel in Playa Hermosa unsere Gepäck. Nachdem es am Vortag ein Missverständnis wegen des Wäsche gegeben hat, hat es das Hotel doch noch geschafft, unsere Wäsche in letzten sechs Stunden zu waschen und zu trocknen. Steffi übernimmt das Steuer. In Liberia tanken wir den Wagen voll und machen uns gemütlich auf den kurzen Weg zu unserer nächsten Lodge in Rincón de la Vieja. Schon gegen 14 Uhr haben wir das Ziel über die Panamericana und die kleine Ortschaft Curubande erreicht. Das letzte Stück Weg war natürlich wieder eine Schotterpiste und führte zusätzlich über ein Privatgrundstück für dessen Überquerung wir pro Person 700 Colones bezahlen mussten.

Steffi: Die Lodge ist sehr hübsch, ein kleiner See, ein schön angelegter Garten und eine große Hängematte direkt vor der Hütte. Da auf unserem Übersichtsplan der Gegend, den wir an der Rezeption erhalten haben, eine heiße Quelle eingezeichnet ist, gehe ich nachfragen, ob man dort zum Baden hingehen kann. Der Tico erklärt mir, dass die Quelle mitten im Dschungel liegt und man dort nur zu Fuß hinkommt. Also leider nichts für die kleine Nachmittagsaktivitat, vor allem wenn man noch im Hellen zurückkommen möchte. Später erfahren wir dann, dass eine andere heiße Quelle schnell mit dem Auto erreichbar gewesen wäre. Hätte er ja mal ruhig erwähnen können. So entschließen wir uns zu einer kleinen Wanderung als Alternativprogramm.

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Michael: Um die Lodge herum ist es sehr windig und der Vulkan ist wolkenverhangen. Nach dem Bezug des sehr großen Bungalows, ich schätze ihn auf mindestens 50 Quadratmeter, machen wir uns auf, zu Fuß einen nahegelegenen Aussichtspunkt zu suchen. Es ist wirklich sehr windig, was den frei herumlaufenden Pferden und Kühen erstaunlicherweise nichts auszumachen scheint. Den Aussichtspunkt erreichen wir nach etwa zwei Kilometern und werden fast weggeblasen.

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Steffi: Zum Sonnenuntergang mache ich noch ganz schnell ein paar Bilder im Garten – ist das kalt geworden!

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Michael: Zurück in der Lodge gibt es wenig zu tun und so ruhen wir uns aus und hören Tom Jones. Dies ist der erste Lodge, wo wir kein Internet auf dem Zimmer haben. Inzwischen vermisse ich das Internet als Kommunikationsmittel auch weniger, dafür stört es mich, dass die Informationsbeschaffung ungleich schwieriger ist. Kann mir mal kurz jemand nochmal das Konzept dieser zusammengeklebten Papierblätter erklären? Zum Abendessen im Haupthaus sind die Temperaturen merklich gefallen. Am Büffet steht wohl die Mutter des Hauses dieses Familienbetriebs und achtet darauf, dass die Portionen vom typischen Essen Costa Ricas nicht zu groß werden. Wir verzichten zunächst auf das dazu gereichte Glas mit bläulich-gräulichem Saft. An einem der großen Tischen kommen wir ins Gespräch mit zwei jungen Schweizerinnen, die uns auch darüber aufklären, dass der Schwarzbeerensaft bedenkenlos genießbar ist. Der Aufstieg auf den Vulkan soll gar nicht so schwer sein, allerdings haben die beiden bei Regen etwa einen Kilometer vor dem Ziel kehrtgemacht, da es sehr rutschig und steil wurde. Als wir in unseren Bungalow zurückkehren, hat der Wind inzwischen den halben Garten hinein geweht.

Steffi: Für mich gibt es vom Büffet Spaghetti mit wohl selbst gemachtem Pesto und Schweinefleisch in einer lecker würzig tomatigen Sauce. Der bläulich-gräuliche Saft ist in Wirklichkeit rot und schmeckt so gut wie er aussieht. Nach dem Gespräch mit den Schweizerinnen denken wir darüber nach eventuell doch den Aufstieg zum Krater zu wagen. Auf jeden Fall heißt es für morgen: früh aufstehen!

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