Die Ahnenforschung ist eine historische Wissenschaft, aber auch eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Das Familienstammbuch meines Vaters und die Geburt unseres Sohnes waren für mich der Anlass ebenfalls in dieses Thema einzusteigen. Zuerst habe ich mich ziemlich ungeordnet der Sache genähert, bin mit der Zeit aber immer systematischer geworden.

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Zum Thema Ahnenforschung oder Genealogie gibt es jede Menge Bücher und Ratgeber im Internet. Die grundsätzlichen Empfehlungen sind immer dieselben: Sorgfältig und systematisch vorgehen, von Generation zu Generation forschen, alle gefundenen Dokumente und Quellen sammeln und sich bewußt sein, daß eine gründliche Ahnenforschung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.

Meine Vorgehensweise, Teil 1

Zuerst habe ich die Familienstammbücher meiner Eltern und der Eltern meiner Frau eingesammelt und erfasst. Das Stammbuch meines Vaters ist sehr umfangreich und reicht weit zurück. Dagegen hat sich leider herausgestellt, daß von Seiten meiner Mutter gar kein Stammbuch vorhanden ist.

Erfassung der gesammelten Daten

Zunächst habe ich mit Hilfe einer Tabellenkalkulation (Microsoft Excel) eine einfache Liste von Personen in eine Tabelle mit verschiedenen Spalten eingetragen. Da dies immer unübersichtlicher wurde bin ich auf eine kollaboratives Dokumentensystem (Atlassian Confluence) umgestiegen.

Warum kein spezialisiertes Genealogieprogramm? Warum kein Genealogie-Onlinedienst?

Spezielle Genealogieprogramme habe ich einige ausprobiert und jedes davon war mir zu unflexibel. Einen Genealogie-Onlinedienst möchte ich nicht verwenden, da ich zum einen keine monatliche Gebühr bezahlen will (Ahnenforschung ist ein langwieriges Unterfangen mit viel Leerlauf) und zum anderen die erfassten Daten zunächst nicht veröffentlicht werden sollen.

Welche Daten habe ich erfasst?

Die meisten Ratgeber sind sich einig, welche Daten einer Person man für die Familienforschung sinnvollerweise erfassen sollte. Ich habe die übliche Liste noch etwas erweitert:

  • Name
  • Geburtsdatum, Geburtsort und Geburtsname (mit allen Vornamen)
  • Sterbedatum, Sterbeort
  • Name der Mutter
  • Name des Vaters
  • Liste aller Partnerschaften
    • Name des Partners
    • Beginn und Ende der Partnerschaft
  • Liste aller Kinder
    • Name des Kindes
    • gegebenenfalls Name des anderen Elternteils
  • Liste aller Geschwister
    • Name des Geschwisters
    • gegebenenfalls Name des anderen Elternteils
  • Berufe
    • erlernte Berufe
    • ausgeübte Berufe
  • Lebenslauf
    • beachtenswerte Ereignisse im Leben
      • beispielsweise Taufe, …

Wie habe ich die Daten erfasst?

Für jede Person habe ich im Dokumentensystem eine Dokument angelegt. Jede Person bekommt dabei eine eindeutige Nummer. Für die Daten einer Person habe ich eine spezielle Notation verwendet, die anzeigt, ob das Datum noch zu erfassen ist, bereits erfasst wurde, ohne Beleg, mündlich bestätigt oder schriftlich belegt ist. Es hat sich herausgestellt, daß es ungeheuer nützlich ist, diese Unterscheidung schon von Anfang an zu machen. So läßt sich später viel einfacher feststellen, was und wie bei einer bestimmten Person noch recheriert werden muss.

AH-Urkunden

Belege habe ich auf zwei Arten gesichert. Orginaldokumente habe ich gescannt und als Bild der Seite einer Person hinzugefügt. Belege aus Online-Datenbanken habe ich mit Datum und Quelle im Anhang erfasst.

Nummerierung

Die Nummerierung von Personen erfolgt nach Kekule. Dabei erhält der Proband die Nummer 1, sein Vater die Nummer 2, die Mutter die Nummer 3. Hat eine Person die Nummer n (beispielsweise 2 für den Vater), dann erhält deren Vater die Nummer 2·n (also die Nummer 4 für den Großvater väterlicherseits des Probanden), die Mutter 2·n + 1 (hier also die 5). Der Vater von 10 erhält die Nummer 20 die Mutter erhält die Nummer 21. Alle männlichen Vorfahren haben demzufolge gerade Zahlen, alle weiblichen ungerade.

Das System sagt nichts über die Nummerierung von Verwandten aus, die keine direkten Ahnen des Probanden sind. Daher habe ich das System wie folgt erweitert.

  • Geschwister einer Person mit der Nummer n erhalten zusätzlich zur Nummer der Person fortlaufend einen Großbuchstaben angefügt. Beispielsweise erhalten die Geschwister des Vaters des Probanden die Nummern 2A, 2B, 2C und so weiter.
  • Partner einer Person, die keine direkten Vorfahren des Probanden sind, erhalten die Nummer der Person ergänzt um einen Bindestrich und eine fortlaufende Nummer. Beispielsweise erhält die zweite Ehefrau des Großvaters väterlicherseits des Probanden die Nummer 10-1.
  • Kinder einer Person, die keine direkten Vorfahren des Probanden sind, erhalten die Nummer der Person ergänzt um einen Punkt und eine fortlaufende Nummer. Beispielsweise erhält der Sohn der Schwester der Mutter des Probanden die Nummer 3A.1.

Fortsetzung folgt …